Sonntag, 22. Dezember 2019

Das Skelett steht

Gestern abend vor dem Kamin: ich sitze gemütlich auf dem Stuhl vor dem Ofen und beobachte das Feuer. Ich beuge mich leicht zur Seite, um ein Scheit Holz nachzulegen. Der Stuhl beugt sich mit. Er beugt sich weiter...und weiter...bis ich auf dem Boden sitze! Ups? Ob es sich wohl lohnt, ihn zu repareiren? Ich glaube nicht.
Wenn ich heute mit meiner Garage ähnliche Fortschritte mache wie gestern, dann bin ich sehr zufrieden! Bin gespannt, welche Hindernisse heute auf mich warten.

Der Startschuss draußen fällt im Morgengrauen gegen 10 Uhr. Ich habe Bedenken, die Stützbalken aufzustellen, ohne dass sie gleich wieder umfallen aber es funktioniert erstaunlich gut. Schnellstmöglich setze ich einen Verbindungsbalken oben drauf, damit ist schon viel gewonnen. Nun noch ein paar Diagonalstreben damit wenigstens eine Richtung stabilisert ist. Ob ich die andere Seite genauso mache? Da fällt mir ein, ich könnte die Eckstützen ja provisorisch mit den bereits Stehenden verbinden. Das war eine gute Idee - es macht die Sache sehr viel stabiler. Es läuft! Keine Überraschungen oder Hindernisse. Das Grundgerüst steht! Meine Betonfundamentchen halten vermutlich nicht, was ich erwartet hatte, aber wenn alles zusammengebaut ist - hoffe ich -  stabilisiert sich die ganze Hütte. Ich bin stolz auf mich und betrachte mein Werk immer wieder und von allen Seiten.

Es geht heute ein etwas stärkerer Wind von Nordosten, der aber im Tagesverlauf leicht abnimmt. Ich habe mich heute deutlich wärmer angezogen als gestern, so läßt es sich ganz gut arbeiten. Zusätzlich wird es wieder wärmer, die Temperaturen wechseln bei 4 Grad einfach das Vorzeichen von minus auf plus. Der Untergrund ist dort, wo ich viel laufe bereits dick vereist, so dass ich die Spikes anziehen muss. Andererseits sorgen die niedrigen Temperaturen dafür, dass ich nicht so nass werde, wenn ich auf dem Boden knien oder sitzen muss.

Gegen halb zwei geht das Licht langsam zur Neige. Ein paar Balken kann ich noch hin- und herschleppen und anheften. Für genauere Arbeiten reicht das Licht nicht mehr aus. Bis ich dann wirklich Schluss mache und alles aufgeräumt ist, wird's 3 Uhr. Mein (Sonn-)Tagwerk ist geschafft. Morgen brauche ich vielleicht nochmal den großen Steinmeißel, über die Fußbodenhöhe ragen noch ein paar Steine heraus. Eigentlich sollte ich die unterste Balkenlage für den Fußboden wohl noch etwas unterstützen, da aber überall Eis und Schnee liegt, macht das im Moment wenig Sinn. Im Sommer werde ich das nachholen. Morgen wird es vermutlich nicht so schnell weitergehen, es gibt viel "Feinarbeit" zu tun.


Leicht gewaschen und kurz erholt möchte ich nun endlich bei Anne-Lise und Björn vorbeischauen und meine Mitbringsel loswerden. Gerade als ich die Schuhe anziehe fahren sie jedoch vorbei Richtung Heimat. Zu spät. Was für ein Stress im Urlaub! Per SMS erfahre ich, dass Björn morgen früh einen Arzttermin hat und dass die Beiden morgen abend wieder hier sein werden.

Aus den übrigen Kartoffeln von Eva mixe ich mit diversen Zutaten eine frei erfundene Mischung für die Pfanne - irgendetwas zwischen Pfannkuchen und Fladenbrot. Eva und Ragnar reisen ab und ich mache "Urlaub", d.h. nichts tun, auf dem Sofa rumlümmeln und Filme gucken.

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