Dienstag, 17. Dezember 2019

Zu früh gefreut...

Ich habe wenig geschlafen. Noch gegen 2 Uhr morgens flitzen Gedanken rund um Haus und Hof durch mein Hirn. Und um 7 klingelt der Wecker. Es fühlt sich gar nicht nach aufstehen an.
Eine dicke, fette, schwarze Fliege hat anscheinend das große Sterben überlebt, sie brummt träge um die Lampe herum. Ich habe Ferien, darum trödel ich beim Aufstehen - ein Handgriff hier, ein Handgriff da. Als der Frühstückstee fertig ist und ich mich gemütlich aufs Sofa setzen will, entdecke ich die Großfamilie meiner nächtlichen Ruheströrerin: tausende weiterer Fliegen tauchen aus dem Nichts auf und umschwirren das Licht in der Ecke über dem Sofa! Oh je - wie kann ich darüber Herr werden? Ob man auch lebendige Fliegen aufsaugen kann? Bewaffnet mit dem Zyklonsauger steige ich aufs Sofa und ziele in den schwarzen Haufen. Es ist mühsam, aber nach und nach werden es weniger. Abwarten, bis sie sitzen und dann leise anschleichen. Nur eine sehe ich noch, als ich zufrieden den Sauger wegstelle. Vorsichtshalber verstopfe ich das Saugrohr mit Papier.

Um ca. 10 bin ich draußen - Wasserspiele aufbauen. Meine Schläuche scheinen über die Monate eingegangen zu sein, sie reichen nicht vom Meer bis zum Badestamp. Ich muss wieder mit dem Basteln anfangen. Es dauert! Ich denke, ich muss mich beeilen, damit die Ebbe nicht einsetzt. Und noch eine Verlängerung. Dann gibt's elektrische Schwierigkeiten - auch die bekomme ich in den Griff. Endlich: Wasser marsch! Aber nur bis zu den Bootshäusern, da hält die Schlauchverbindung nicht. Es gibt etliche Verbindungen, die ich behandeln muss und dabei werde ich klitschnass! Selbst die Schuhe, Hose, Jacke, Mütze und Brille bekommen was ab - bei knapp über 0 Grad nicht gerade lustig. Aber ich hab keine Lust, mich trockenzulegen bevor die Wasserspiele abgeschlossen sind.
Um es kurz zu machen - Stunden gehen in's Land, bis endlich am Badestamp das Wasser plätschert. Sollte ich nun vorsichtshalber mal nach dem Wasserstand schauen? Oh je, ich muss ganz schnell die Pumpe in Sicherheit bringen, das Wasser steigt ja noch! Das ist kein Zuckerschlecken, mit oder ohne Gerätschaften über die 20 - 50 cm großen glitschigen Kieselsteine zu klettern! Sehr vorsichtig gehe ich mit meinen Füßen um, ich brauche sie noch! Als der Badezuber halb voll ist, versiegt der fröhlich plätschernde Strahl - ein Omnibus hat den Schlauch getötet und nun bildet sich ein See auf der Straße. Wird heut wohl nichts mit dem Badestamp - zu früh gefreut! Da muss ich wohl noch ein wenig nachdenken, wie ich den voll bekomme.

Um 3 ist es dunkel, ich bin nass und kalt, die Lust ist vorbei. Da klingelt das Telefon und mein restliches Fluggepäck kündigt sich an. Der gute Mann sucht meine Adresse in Evenskjer - das ist gut 20 km entfernt. Ich versuche ihm den Weg zu erkären und tatsächlich kommt nach ca. 1/2 h das Gepäckstück bei mir an.
Ich bin klatschnass und durchgefroren. Es ist dunkel, es fängt an zu schneien. Ich sollte noch einkaufen. Der Supermarkt in Evenskjer lockt - aber das ist mir nun wirklich zu weit. Ich zieh schnell was Trockenes an, packe mich winterfest ein und sattle Hägar. Die Motorradbrille läuft natürlich von innen an und von außen sammelt sie die Schneeflocken ein. Im gemütlichen Schneckentempo zockeln wir so zum Tante-Emma-Laden nach Liland. Dort bekomme ich ja auch alles was ich brauche. Wieder zu Hause vermissen wir die Terrasse - Hägars Schlafplatz. Im Schneetreiben draußen ist schon doof. Da ist morgen wieder ein Schneehaufen auf dem Quad.

Ein Schritt vor und 2 zurück. So sieht die Lage bezüglich Wasserinstallation aus. Sieht so aus, als ob ich diesen Winter noch bzw. wieder aus den Kanistern leben werde. Ich beiße nochmal die Zähne zusammen und räume die Einkäufe auf. Das Paket darf warten bis morgen - ich bin sehr müde und kalt. Bei frischem Käsebrot mache ich es mir auf dem Sofa bequem - Feierabend! Heute mach ich nix mehr!



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