Freitag, 20. Dezember 2019

Lösungen und neue Probleme (besser: Herausforderungen)

Man kann nicht immer schon am ersten Tag alles erledigt haben! Diese Lektion werde ich wohl nie lernen. Warum ist die Garage noch nicht fertig? Warum kann ich meinen Badestamp noch nicht genießen? Warum funktioniert der Boiler noch nicht? Angeln war ich auch noch nicht. Und heute ist schon Freitag! Mir rennt die Zeit davon... Ich sollte wirklich lernen, auch mit unfertigen Dingen umzugehen!
Es ist natürlich noch dunkel, als mich der Wecker aus dem Bett jagt. Als erstes möchte ich zum Baumarkt, um noch ein paar nötige Kleinteile zu holen. Aber ehrlich gesagt habe ich keine allzugroße Lust, in die Kälte und Dunkelheit aufzubrechen - ich muss mir einen ordentlichen Ruck geben. Wir nehmen den Weg über Tårstad - ich liebe den Waldweg. Nach gut 1/2 h in Evenskjer angekommen ist mir schon ordentlich kalt. Ich bekomme zwar nicht alles was ich will, aber das Nötigste schon. Damit kann ich ein Stück weitermachen. Kurz noch in den Supermarkt für ein paar Kleinigkeiten - umd diese Zeit, orgens um 1/2 zehn ist er wie leergefegt. Kaum jemand kauft so früh ein. Auf dem Rückweg nehme ich die Hauptstraße weil ich noch tanken möchte. Und mir natürlich einen leckeren Kakao gönnen will. Pustekuchen - Kakao ist heute ausverkauft. Schade.  Also dann ab nach Hause, die Garage ruft!

Eigentlich ist heute ein herrlicher Tag - kaum Wolken, klare kalte trockene Luft, ein rosa Schimmer über den Bergen und kein Wind! Ein Tag zum Genießen - hab nur leider keine Muße dafür.


Im "Morgengrauen" bohre ich Löcher für die Pfostenschuhe. Der Boden ist weicher als erwartet, ich buddle dennoch nur relativ kleine Löcher...das wird schon halten. Betonieren bei Minusgraden? Einfach machen! Und die Pfostenschuhe ordentlich ausrichten und ins Lot bringen. Es ist viel zu tun, aber STück für Stück geht es voran. Gerade als ich mit dem Betonieren fertig bin und das Gerät waschen gehen möchte, kommt mein restliches Bauholz so gegen 2 Uhr nachmittags. Ja, das sieht nach ausreichend Brettern aus. Der Fahrer ist nett, wir unterhalten uns ein wenig, während der Kranarm das Holzpaket ablädt.

Nach dem Auswaschen des Betoneimers bin ich genug durchgefroren für heute. Es ist zwar noch hell, aber nicht mehr lange. Ich muss mal schauen, ob das Meerwasser im Badestamp einfriert...aber was ist das? Gar kein Wasser mehr drin! So was Dummes - da kann ich nicht mit ein paar Wasserfässern nachfüllen. Aber wieso läuft das Wasser aus? Der Stöpsel war doch richtig eingesetzt! Er sieht auch nicht kaputt aus. Man kommt allerdings nicht mit den Händen an den Abfluss, so kann ich nicht fühlen, woran die Undichtheit liegt. Vielleicht muss ich mir den Badestamp für diese Ferien einfach abschminken.

Jetzt geht's drinnen weiter. Aber erst nach einem opulenten Mittagessen!
Im Badezimmer herrscht Chaos; bevor die neue Toilette kommt muss zumindest das dahinter verlaufende Kabel für den Boiler befestigt sein. In meinem Alter auf dem Boden hinter einer Duschkabine rumkriechen und Kabel festnageln ist nicht wirklich ein Spaß. Das Telefon klingelt, Rune meldet sich vom Campingplatz und fragt nach dem genauen Weg. In 5 min wird er da sein. Da gehe ich doch lieber mal mit der Lampe runter um ihn einzuweisen. Meine Lichtzeichen wirken, das Auto biegt ein und hält - ups, es ist Ragnar. Na ja, dann begrüßen wir uns halt ausführlich. Aber das nächste Auto ist Rune. Er hat einen Kumpel mit herrlich abstehenden Segelohren dabei. Gemeinsam tragen sie die schwere Toilette hinauf und Rune installiert sie sogar gleich. Ich bekomme noch ein paar Tips zur Luftführung, die ich gerne beherzigen möchte, auch wenn ich damit wieder weitere Arbeit kassiere. Erstmal kann ich das Teil einfach so nutzen wie es jetzt dasteht. Diese Klo kann sich sogar mit mir unterhalten - sehr modern! Es hat ein Display auf dem es sein Befinden anzeigt. Und - es kann sogar deutsch! Welch ein Luxus! Ist ja auch die "Comfort"-Ausführung des Neuesten vom Neuen und trotzdem noch ein "Schnäppchen".
Mit der Boiler-Elektrik bin ich ziemlich weit gekommen, allerdings ist die Sicherung noch nicht angeschlossen; das wird nochmal spannend. Im Badezimmer kann ich nun alles wieder zusammenbauen und aufräumen - das Chaos ist beseitigt. Schluss für heute!


Nun kann ich rüber gehen zu Eva & Ragnar um sie zu begrüßen. Ein paar Mitbringsel hab ich auch dabei. Es wird ein langer, gemütlicher Abend, es gibt viel zu erzählen. Eva hat mich sehr vermißt, sagt sie. Sie schenkt mir ein risieges, in Goldpapier eingwickeltes Paket mit Schokolade. Vielleicht mach ich es am Liebsten gar nicht auf? Damit ich nicht verführt werde.
Mein Rücken sehnt sich nach dem Bett...

PS: gestern habe ich neben der Treppe ein Plätschern gehört - scheint so, als ob mein hinterm Haus verlegtes Drainagerohr etwas Wasser sammelt. Vielleicht kann ich ja doch irgendwann noch ein richtiges Bächlein draus machen? Damit es wenigstens für's Trinkwasser reicht?

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